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Einsamkeit

Einsamkeit. Bei Rilke steht sie im Regen und geht mit den Flüssen. Bei uns ist sie gerade sehr aktuell. Vielleicht sogar noch nie so aktuell wie heute. Meine Facharbeit habe ich über Singularisierung in der Gesellschaft geschrieben, ich kenne das Thema Vereinzelung und Einsamkeit also schon etwas länger. Wir leben in einer individualistischen Gesellschaft, da scheint die Einsamkeit dem Individualismus zu folgen.

 

(Das Schweinchen auf dem Foto lebt übrigens in einer WG und ist nicht in Schweinzelhaltung, da bin ich sehr dagegen.)

 

Manchmal, da möchte man sich unter einen Heuhaufen oder eine Bettdecke kuscheln. Mich hat erst neulich ein kleiner Junge aus der Nachbarschaft gefragt, ob ich wüsste, wann Corona vorbei ist. Ich glaube, Corona zeigt einfach sehr deutlich, was schon da ist. Sonntag, der traditionelle Tag der Einsamkeit, ist gerade irgendwie jeden Tag. Fast jeder ist damit konfrontiert, sogar die Menschen, die das Glück haben, in großen Familien zu leben.

 

Frei gewähltes Alleinsein, das ist schön, bisweilen wunderschön. Erzwungenes Alleinsein, das ist sogar eine anerkannte Foltermethode. Es ist echt okay, wenn Dir das nahe geht. Einsamkeit, das ist auch in unseren Genen. Wenn wir früher allein waren, dann waren wir außerhalb der Gruppe und das war gefährlich. Bei Menschen, die das schon als Kinder erfahren haben, sitzt es besonders tief. Da ist dann ein einsames inneres Kind um das Du Dich kümmern kannst.

 

Denn jetzt fühlt es sich vielleicht an wie ein Schicksalsschlag, der uns alle trifft. Gleichzeitig ist das eine gute Zeit, um an Deinem Umgang mit Alleinsein und Einsamkeit zu arbeiten. Was kann man tun? Einmal natürlich: ablenken und so wie es jetzt eben möglich ist, Familie und Freunde treffen.

 

Zoomen, Telefonieren, gemeinsam einen Spaziergang machen. Sich eine Liste machen mit allen Leuten, mit denen man gerne mal wieder sprechen würde. Und sich dann meldet. An sich überprüfen, ob man jemand ist, der ein wenig meldefaul ist. Wenn das bei Dir der Fall ist: mache Dir eine Liste mit den Menschen, bei denen Du Dich schon lange mal wieder melden wolltest. Und dann fang einfach an! Telefoniere, treffe Dich zum Spaziergang und sei gemeinsam mit Deinen Lieben. Sei achtsam.

 

Nach der Pandemie könntest Du in einen Verein gehen. Wofür interessierst Du Dich? Oder ist es echt mal an der Zeit, wieder mehr Sport zu machen? Auch dort findest Du viele tolle Leute.

 

Du könntest Dir ein Hobby wählen, das Dir Freude bringt und das Du allein machen kannst. Vielleicht endlich das geliebte Instrument in die Hand packen. Oder im Fall eines Klaviers liefern lassen. Nochmal Shakespeares gesammelte Werke lesen. Fotografieren. Eine neue Sprache lernen. Etwas, das Dir gefällt.

 

Nach Gerald Hüther auch, dass man liebevoller mit sich umgeht. (Und Recht hat er!) Wieder zum Gestalter des Lebens werden, dass Du das tust, was Dir guttut. Deine Bedürfnisse erkennen und danach handeln. Also den Fernseher ausmachen und sich ein schönes Buch schnappen. Wenn Du nicht ins Café darfst, dann machst Du Dir eben Deinen eigenen Kaffeehausplatz daheim. Mach das Beste aus Deinem Leben, gerade jetzt.

 

Also raus in die Natur, hör den Vögeln zu und beobachte Hummeln. Mach es Dir so schön wie möglich. Du bist für Dein Glück verantwortlich. Ja, es gibt doofe Umstände. Wie wir damit umgehen. das haben wir in der Hand.

 

Im Grunde wollen wir negative Gefühle überhaupt nicht fühlen, stecken sie weg in den dunkelsten Keller unserer Selbst. Gerade deshalb fühlt sichEinsamkeit so stark an, weil sie versteckt wird, so wirkt sie größer in der aschenen Dunkelheit. Was wir immerzu verdrängen, das speichert unser Gehirn als ganz besonders schlimm. Es wird also auch noch jedes Mal verstärkt, na super. Eine Möglichkeit, Dich dieses Gefühl ein wenig näher spüren zu lassen, ist es, Bücher zu lesen oder Filme anzusehen, die dieses Gefühl für Dich repräsentieren. Dann fühlst Du mit und kannst diesem Gefühl näherkommen. Meine Tipps: Die Brücken am Fluss, Drei Farben: Blau, Eat, Pray, Love. Bücher, die Dich Einsamkeit spüren lassen: alles von Coelho, Zähl auf mich, Komm, ich erzähl dir eine Geschichte, Eat, Pray, Love, Where is the love? Alle bringen sie auch die Hoffnung mit, zeigen auf, wie es weitergehen kann.

 

Und ein Buch, das so großartig ist, und wenn Du es noch nicht kennst, dann brauchst Du es unbeding, das ist ...Dein persönliches Notizbuch. Dinge aufschreiben, die Dich bewegen, das hilft ungemein.

 

Was kann man da noch tun, gegen dieses Gefühl, habe ich mir gedacht. Ein Gefühl, das nagt und nervt. Ich glaube, anschauen ist gut, fühlen. Ein anderer Umgang. Damit das in der Tiefe passiert, hilft ein leichter Trancezustand. Sich aufmachen in Richtung  Satori, eines Zustands des Verstehens im Zen. Wenn Du das mal ausprobieren möchtest, habe ich ein Video dazu gemacht:

 

Video: Raus aus der Einsamkeit mit der Kraft Deines Unterbewusstseins

 

Ich glaube, damit bist Du bestens ausgerüstet, um Einsamkeit zu begegnen.

 

Alles Liebe, herzlichst, Sandra

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